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Leila – Von Solidarischer Ökonomie und ökonomischer Solidarität

Autorin Theresa Eimert von der Wandelwoche 2015 zum Solikon 2015

Der Leihladen wird als Verein geführt mit dem Anliegen, dem überflüssigen Konsum „ein Schnippchen zu schlagen“.
Das Prinzip ist solidarisch, weil Dinge von vielen gemeinsam genutzt werden – und dadurch auch Gemeinschaft entsteht, in der sich die Menschen gemeinsam und auf Vertrauensbasis um Gegenstände kümmern („sharing is caring“). Und es ist ökonomisch,  da persönliches Geld und viele Ressourcen geschont und eingespart werden.
Zudem schafft mensch Zuhause Platz, da oft viel zu viele Dinge ungebraucht herumliegen.
Wichtig ist, dass sich die Menschen gemeinsam Regeln erarbeiten, nach denen sie das gemeinsame Nutzen der Gegenstände gestalten wollen und das diese nicht „von außen kommen“ bzw. implementiert werden.
Es ist ein Lernprozess des Gebens und Nehmens, einer „Gemeinschaftsbewusstseinsbildung“.
Der erwünschte und erforderliche Prozess für solche Projekte erfordert ein Gemeinschafts- und Verbundenheitsgefühl, was bisher leider noch nicht so sehr von den Haupt aktiven Menschen im Leila zu spüren ist.
Viele kommen und nehmen viel mit, was dann so erscheint, als würden Dinge mitgenommen werden, „einfach weil es eben umsonst ist“.
Es finden hier im Leiladen Workshops zum Thema Commons (Allgemeingütern) und anderen „Allgemeinbildungsthemen“ – b.B. Nähen – statt.
Damit langsam eine Entwicklung hin zum aktiven Mitgestalter*In statt passivem Konsumenten entsteht, will der Leila, dass jede/r auch etwas einbringt, bevor er/sie etwas nimmt bzw. ausleiht. Zudem sind (regelmäßige) Spenden erwünscht und erforderlich, um zumindest die Miete decken zu können. Die Mitarbeit finden momentan ehrenamtlich statt.
Trotz mancher Schwierigkeiten stößt das Konzept oder Prinzip des Leihens statt Kaufens auf viel Interesse – auch international. Momentan sind ca 1000 Mitglieder im Leila registriert; eine Mustersatzung wird ausgearbeitet.